Renditeberechnung bei Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen werden immer beliebter und das aus gutem Grund: Sie sind eine nachhaltige Energiequelle und können langfristig betrachtet sehr rentabel sein. Doch wie berechnet man eigentlich die Rendite einer solchen Anlage? In diesem Blogartikel werden wir uns mit der Renditeberechnung bei Photovoltaikanlagen beschäftigen und Ihnen Schritt für Schritt erklären, wie Sie die Rentabilität Ihrer Anlage berechnen können.

Schritt 1: Ermittlung der Investitionskosten

Der erste Schritt bei der Berechnung der Rendite einer Photovoltaikanlage ist die Ermittlung der Investitionskosten. Hierbei müssen Sie alle Kosten berücksichtigen, die mit dem Kauf, der Installation und der Inbetriebnahme Ihrer Anlage verbunden sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Kosten für die Solarpaneele
  • Die Kosten für den Wechselrichter
  • Die Kosten für die Montage
  • Die Kosten für den Anschluss an das Stromnetz
  • Die Kosten für den Stromspeicher (falls Sie einen verwenden möchten)

Wichtig ist hierbei, dass Sie nicht nur die reinen Anschaffungskosten berücksichtigen, sondern auch die Kosten für die Installation und den Anschluss an das Stromnetz mit einbeziehen. Diese können je nach Standort und Größe der Anlage sehr unterschiedlich ausfallen.

Schritt 2: Ermittlung der Einspeisevergütung

Um die Rentabilität Ihrer Photovoltaikanlage zu berechnen, müssen Sie auch die Einspeisevergütung berücksichtigen. Die Einspeisevergütung ist der Preis, den Sie für den von Ihrer Anlage produzierten Strom erhalten, den Sie ins Stromnetz einspeisen.

Die Höhe der Einspeisevergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Standort Ihrer Anlage, der Größe Ihrer Anlage und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme. In Deutschland ist die Einspeisevergütung gesetzlich festgelegt und wird in der Regel für einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert.

Schritt 3: Ermittlung der Eigenverbrauchsquote

Die Eigenverbrauchsquote ist der Anteil des von Ihrer Anlage produzierten Stroms, den Sie selbst nutzen. Je höher Ihre Eigenverbrauchsquote ist, desto weniger Strom müssen Sie aus dem öffentlichen Netz beziehen und desto höher ist Ihre Ersparnis.

Um die Eigenverbrauchsquote zu berechnen, müssen Sie zunächst die Menge an Strom ermitteln, die Ihre Anlage produziert. Diese Menge können Sie entweder anhand der Leistung Ihrer Anlage oder anhand der tatsächlich erzeugten kWh berechnen. Anschließend müssen Sie ermitteln, wie viel Strom Sie selbst verbrauchen und wie viel Strom Sie ins Netz einspeisen.

Schritt 4: Berechnung der Rendite

Nachdem Sie die Investitionskosten, die Einspeisevergütung und die Eigenverbrauchsquote ermittelt haben, können Sie nun die Rendite Ihrer Photovoltaikanlage berechnen. Hierfür gibt es verschiedene Methoden, wie zum Beispiel die Barwertmethode oder die interne Zinsfußmethode.

Die Barwertmethode berechnet die Rendite Ihrer Anlage, indem sie alle zukünftigen Einnahmen und Ausgaben auf ihren heutigen Wert diskontiert. Der interne Zinsfuß berechnet hingegen den Zinssatz, bei dem die Einnahmen den Investitionskosten entsprechen. Beide Methoden sind komplex und erfordern in der Regel die Verwendung von Excel oder anderen Finanzsoftware.

Eine einfachere Methode ist die Verwendung des Return on Investment (ROI), der die Rendite als Prozentsatz der Investitionskosten angibt. Um den ROI zu berechnen, dividieren Sie einfach den Gewinn (Einnahmen minus Ausgaben) durch die Investitionskosten und multiplizieren das Ergebnis mit 100.

Beispielrechnung:

Angenommen, Sie haben eine Photovoltaikanlage für 10.000 Euro gekauft und installiert. Die Einspeisevergütung beträgt 12 Cent pro kWh und die Eigenverbrauchsquote liegt bei 50 Prozent. Im ersten Jahr produziert Ihre Anlage 3.000 kWh Strom, von denen Sie 1.500 kWh selbst verbrauchen und 1.500 kWh ins Netz einspeisen.

  • Einnahmen aus Einspeisevergütung: 1.500 kWh x 0,12 Euro/kWh = 180 Euro
  • Ersparnis durch Eigenverbrauch: 1.500 kWh x 0,30 Euro/kWh = 450 Euro (Annahme: Strompreis 30 Cent/kWh)
  • Gesamteinnahmen: 180 Euro + 450 Euro = 630 Euro
  • Ausgaben: 10.000 Euro (Investitionskosten)
  • Gewinn: 630 Euro – 10.000 Euro = -9.370 Euro (negatives Ergebnis bedeutet Verlust)

Der ROI in diesem Beispiel beträgt -93,7 Prozent, was bedeutet, dass die Investition in diesem Jahr einen Verlust von 93,7 Prozent der Investitionskosten verursacht hat. Dies ist ein negatives Ergebnis und bedeutet, dass die Anlage in diesem Jahr nicht rentabel war.

Natürlich ist die Rendite einer Photovoltaikanlage von vielen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Größe der Anlage, dem Standort, den lokalen Strompreisen und den staatlichen Förderungen. Es ist wichtig, alle Kosten und Einnahmen zu berücksichtigen und realistische Annahmen zu treffen, um eine genaue Renditeberechnung zu erhalten.

Zusammenfassung:

Die Berechnung der Rendite einer Photovoltaikanlage erfordert die Berücksichtigung der Investitionskosten, der Einspeisevergütung und der Eigenverbrauchsquote. Es gibt verschiedene Methoden, um die Rendite zu berechnen, wie die Barwertmethode, die interne Zinsfußmethode oder den Return on Investment. Eine genaue Renditeberechnung ist wichtig, um die Rentabilität der Anlage zu ermitteln und Investitionsentscheidungen zu treffen.

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